Rosenmontag
„Wolle ma se reilasse“ rief Moderator Frank Anhalt der locker, leicht und mit viel Wortwitz durch das Programm führte immer wieder lautstark ins Publikum. Ein donnerndes „Ja“ schallte ihm stets aus mehreren hundert Kehlen bunt kostümierter Narren entgegen. Beim 19. Blau-Weiß-Ball des FC Flehingen, in der Schloss-gartenhalle, kamen die Jecken voll auf ihre Kosten und bekamen nicht genug vom 4 Stunden langen Programm. Auf der Bühne vereinten sich Büttenredner, Tanzgarde und Sänger zu einem Feuerwerk an Seitenhieben und Gags. Immer wieder starteten die Narren Raketen und ließen zahlreiche Gute-Laune-Wellen durch die Halle schwappen. Das MGV Ballett (Alexandra Gäckle, Madeleine Hilpp, Samira Spranz, Carolin Hintermayer, Julia Rau, Luca Reinbold, Nina Schäfer und Isabell Zeller) eröffnete das fulminante Programm mit ihrem Gardetanz zur Filmmusik „Fluch der Karibik“. Die Narren waren hellauf begeistert, ein wahrer Augenschmaus. Danach wurden die Gesichtsausdrücke mancher Narren etwas ängstlicher, denn als „Till“ vom FC hielt Monika Hilpp der kleinen und großen Politik sowie dem dörflichen Geschehen den Spiegel vor, der Auftritt war humorvoll und voller Überraschungen. Zustimmung vom Publikum erhielt sie vor allem für ihre Einschätzung zur Lokalpolitik, mit den ständigen schwelenden Konflikten. Als singender Reiner Calmund verkleidet sang Sven Herbsritt den „ Schmaus am See“ für die nötige Körperfülle sorgte eine gute Polsterung, die Zuschauer waren überwältig von seiner Darbietung und seiner Sangeskunst, ein gelungener Angriff auf die Lachmuskeln der Narren.
Als weiteren Höhepunkt kamen die beiden „FC Tratschweiber“ Hans Schleicher und Thomas Günzer auf die Bühne und besprachen im imaginären Wartezimmer einer Arztpraxis die Probleme älterer Damen. In komödiantischer Weise brachten sie die Narren immer wieder zum Lachen, wobei sie auch durch Outfit und Körpersprache brillierten, kleine Textlücken wurden gekonnt improvisiert. Die Narren honorierten diesen Auftritt mit donnerndem Applaus. Beim „Synchronschwimmen“ bewiesen Steffen Hees, Frank Burghart, Marco Spranz und Matthias Hilpp ihre Grazie und Eleganz im Poolbecken, ein lustiger Auftritt, der das Publikum begeisterte.
Das nächste Glanzlicht kam mit Rene Sitzler in ihrer grandiosen Paraderolle als „Frl. Amanda Plaschke“, den Narren blieb vor Lachen kaum Zeit zum Luftholen, ein Witz jagte den anderen, sie kringelten sich vor Vergnügen und klopften sich lachend auf die Schenkel.Das MGV Ballett heizte den Jecken mit ihrem zweiten Auftritt einem grandiosen Showtanz, kräftig ein. Eine Zugabe wurde lauthals gefordert, die Jecken waren begeistert und außer Rand und Band. Als „Chandalle“ kam Elke Herbsritt auf die Bühne und plauderte einiges aus dem Nähkästchen, im sächsischen Dialekt ging es um Harz IV, die Schwierigkeiten beim Einkaufen und die Suche nach dem Traummann „Keen Hals, keene Haare, keen Gehirn“, die Narren vergossen eimerweise Freudentränen. Als die Guggenmusiker aus Keltern in die Halle einzogen, gab es kein Halten mehr, alle hüpften, klatschten, tanzten und sangen zu den Klängen der Guggemusik. Einen weiteren Höhepunkt konnten die Narren bestaunen, die als „Babys“ verkleideten Sven Herbsritt, Hartmut Frohnert, Matthias Hilpp und Ricarda Hilpp, in ihren überdimensionalen Windeln eingepackt, stolperten und rannten über die Bühne, ein Hochgenuss für die Lachmuskeln, als weitere Babys waren noch dabei Steffen Hees, Frank Burghart, Hans Schleicher und Thomas Günzer. Der nächste Punkt war mit mystischer Musik unterlegt, Frank Anhalt nahm aus dem Publikum wahllos vier Narren mit auf die Bühne und setzte diese jeweils auf einen Hocker. Anschließend versetzte er diese in Trance und zog nach einander jedem den Hocker unter dem Hintern weg, ohne dass diese zu Boden stürzten. Die vier saßen weiterhin eng umschlungen da, aber ohne Hocker. Die Zuschauer waren überrascht und konnten es kaum zu glauben. Beim letzten Punkt dem rauschenden Finale gaben Isabell Zeller, Alica Müller, Madeleine Hilpp, Stefan Schleicher und Sven Herbstritt, zu den Liedern der Spice Girls und Modern Talking ihr Bestes. Sie ließen es auf der Bühne richtig krachen, mit einer brillanten Tanzeinlage powerten sie bis zum Schluss, die Menge tobte und forderte eine Zugabe. Der Gangnam Style durfte natürlich nicht fehlen. Zum Abschluss wurde dann das Licht gelöscht, die Leuchtstäbe schossen in die Höhe, der Saal erstrahlte und die Akteure des Blau-Weiß-Balls sangen gemeinsam mit den Jecken „Sierra Madre“. Mit diesem fulminanten Abschluss ging ein perfekter Rosenmontagsball des FC Flehingen zu Ende, die anwesenden Narren bereuten ihr Kommen nicht, jeder kam auf seine Kosten. Alle Akteure und die Kulissenbauer Hartmut Frohnert und Steffen Fiedler erhielten einen Faschingsorden in Form eines Ansteckbuttons. Nach dem Programm ging die närrische Party mit DJ Danty weiter, es gab flotte Tanzmusik bis in die frühen Morgenstunden. Die Akteure möchten sich an dieser Stelle recht herzlich bei Rene Sitzler für ihr Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz, vor, hinter und auf der Bühne bedanken. Auch der FC Flehingen möchte sich ebenfalls bedanken, bei allen Akteuren, bei den freiwilligen Helfern, dem Festausschuss und beim närrischen Publikum.
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